71,4 Prozent Männer, 27,3 Prozent Frauen, 1,3 Prozent andere Angaben. Zu diesem Ergebnis kommt die Jazzstudie 2022 der Deutschen Jazzunion bei der Frage, wie es um die Geschlechterverteilung in der deutschen Jazzlandschaft steht. Das „Berufsfeld Jazz“ ist also eindeutig nach wie vor eine sogenannte Männerdomäne. Die Idee des weit verbreiteten Girls Days beruht darauf, Mädchen die Möglichkeit zu geben, einen Einblick in bislang männerdominierte Berufsfelder, meist technischer oder naturwissenschaftlicher Art, zu gewinnen. Diese Idee aufgreifend veranstaltete die Jacob-Grimm-Schule zum ersten Mal in Kassel überhaupt einen Girls*JazzDay für Schüler*innen von JGS und HSS (Heinrich-Schütz-Schule). Einen Tag lang hatten Schüler*innen die Möglichkeit, von den inspirierenden Dozentinnen zu lernen, sich mit anderen auszutauschen, zu connecten und sich dem Thema Improvisation und Jazz anzunähern. Die Workshops leiteten die ehemalige Schülerin der JGS und Musikstudentin Hannah Stastny (Saxofonistin/Pianistin), die zusammen mit Musiklehrerin und Musikerin Lisa Sommerfeld die Idee entwickelt und den Tag organisiert hatte, sowie Dr. Ursel Schlicht (Pianistin und Musikwissenschaftlerin aus Kassel), Sängerin und Coachin Nicole Jukić (Kassel), Annika Fangmann (Bassistin/Göttingen) und Imogen Gleichauf (Schlagzeugerin/Frankfurt). Nach den Workshops schloss sich im Foyer der JGS eine öffentliche Abschluss-Präsentation an. Zwischen freien Gruppenimprovisationen und am Tag einstudierten Songs („Softly as in a morning Sunrise“, „So what“, „Sunny“) bot der Expertinnen-Vortrag von Dr. Ursel Schlicht und Hannah Stastny spannende Einblicke in die (Männer-)Welt des Jazz und seine Geschichte, in die die zahlreichen jungen Frauen an diesem Abend definitiv eingebrochen sind. Einen beeindruckenden Abschluss bot schließlich das Mash-up aus „Now`s the time“ und „Texas Hold` em“ mit allen Teilnehmer*innen.
Text: Lisa Sommerfeld/Annabelle Weyer
Fotos: Annabelle Weyer