Toleranz kann nur üben, wer sich selber kennt.
Diesem Grundsatz folgt der Religionsunterricht der Jacob-Grimm-Schule, indem er den Schülerinnen und Schülern, die Religion wählen, ermöglicht, die christliche Religion in den beiden Konfessionen evangelisch oder katholisch kennenzulernen, zu reflektieren und ihre Anwendbarkeit, Umsetzbarkeit und Lebbarkeit offen zu diskutieren. Dabei steht die Meinungsvielfalt der Schülerinnen und Schüler im Zentrum der geführten Diskurse. Das neue Kerncurriculum Evangelische Religion und Katholische Religion formuliert diesen Grundsatz, indem es die Stärkung der Identitätsfindung und der Pluralitätsfähigkeit als zentrale Begriffe des jeweiligen Religionsunterrichtes benennt.
Inhaltlich erstreckt sich der Unterricht von der Theorie des Religionsbegriffs und der praktischen Erfahrbarkeit von Religion über das historisch-kritische Arbeiten an biblischen und anderen religiösen Basistexten als Grundlage des christlichen Glaubens (E1 und E2) bis hin zur ethischen Anwendbarkeit christlicher Werte im Rahmen von Christologie (Q1) und Anthropologie (Q3).
Zudem wird im neuen Kerncurriculum die Pluralitätsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler vor allem im Schulhalbjahr E2 erweitert, indem hier Zugänge zur Wirklichkeit hinterfragt werden und der interreligiöse Dialog (auch vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Ereignisse und Entwicklungen!) in den Blick genommen wird.
Die praktische Anwendbarkeit christlicher Werte in Alltag und Politik steht vor allem in den Halbjahren der Q-Phase im Fokus, wie z.B. die Frage nach der politischen Umsetzbarkeit der Bergpredigt oder der christlichen Position zu Sterbehilfe, Pränataldiagnostik oder der Frage nach dem Klonen von Menschen. Darüber hinaus wird im Themenbereich Gotteslehre (Q2) im Vergleich von christlichem, muslimischen und jüdischem Gottesbild wieder der Dialog der monotheistischen Religionen in den Vordergrund gerückt und mit den atheistischen Ansätzen der Religionskritik sowie der Theodizeefrage kontrastiert.
Zum Ende der gymnasialen Oberstufe (Q4) wird nochmals die Umsetzbarkeit der christlichen Botschaft in der Praxis – sowohl in Kirchengeschichte als auch der Gegenwart – aufgegriffen.
Methodisch bietet der Religionsunterricht der Jacob-Grimm-Schule der Heterogenität unserer Schülerschaft angemessene Sozialformen, die deren Selbstständigkeit, Individualität sowie ein tolerantes Diskurs- und Reflexionsvermögen stärken, denn:
Nur wer sich selber kennt, kann Toleranz üben.
Das Kerncurriculum evangelische Religion der gymnasialen Oberstufe kann hier angeschaut werden.
Das Kerncurriculum katholische Religion der gymnasialen Oberstufe kann hier angeschaut werden.