Gregor Gysi im Zeitzeugengespräch zur DDR- und Wendegeschichte
Die Leistungskurse der Q3 in den Fächern Geschichte (Pengel), Powi (Otto) und Wiwi (Neuner) hatten sich sorgfältig auf das Gespräch vorbereitet und stellten kluge Fragen, die von Herrn Gysi gut gelaunt und oftmals sehr persönlich beantwortet wurden. Auch wenn einige Fragen, wie vielleicht die, in denen es um Zukunftsorgen der Schüler*innen ging, nicht umfänglich beantwortet wurden, so wurde doch sehr deutlich, worin Probleme der DDR betanden haben, warum Planwirtschaft nicht funktioniert hat, und dass es voreilig war, alles zu verteufeln, was die DDR ausgemacht hat. Die Perspektive des Westens reduzierte die DDR auf die Stasi und das politische System. Aus dieser Perspektive heraus erschien es logisch, die Wiedervereinigung so zu gestalten, wie es geschehen ist. Im Gespräch mit den Schüler*innen stellte Herr Gysi dar, dass aus seiner Sicht die Stimmung in unserem Staat heute eine andere wäre, wenn die DDR nicht einfach abgewickelt worden wäre, sondern Aspekte, die funktioniert haben, eingebunden worden wären. Als ein Beispiel nannte er den Literaturunterricht, in dem im Osten Literatur aus der damaligen BRD Pflichtlektüre war. Die Frage, warum die Literaturschaffenden der DDR es nicht in der Form in unsere Lehrpläne geschafft haben, muss man sich gefallen lassen. Insbesondere für die aktuelle Schülergeneration, die die Wende nicht miterlebt haben, war diese Gelegenheit Fragen zu stellen und zu zu hören sicher eine Bereicherung.
Text und Bilder: Meike Bachmann