Gleich vier Kurse der Qualifikationsphase 2 präsentierten ihre Szenencollagen, die sich allen mit zentralen Fragen unserer Gegenwart und Zukunft auseinandersetzten, an mehreren Theaterabenden im Mai im UK14. In den bis auf den letzten Platz ausverkauften Aufführungen zeigten die Schülerinnen und Schüler der Kurse Darstellendes Spiel die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die HNA berichtete gleich in zwei Artikeln:
Theater zwischen Utopie und Furcht
"Vier Kurse im Darstellenden Spiel der Qualifikationsphase 2 der Jacob-Grimm-Schule präsentieren im Mai die Ergebnisse ihrer Arbeit. Den Auftakt machten am Montagabend in der UK 14 die Eigenproduktion „Die letzte Ballade“ zur Vision der Rechtspopulisten von einem „reinen Deutschland“ (im Kurs von Maria João Ventura) sowie eine vielfältige Szenen-Collage zwischen Utopie und Dystopie im Kurs von Annabelle Weyer: „Ich im System“ dreht sich immer wieder um die Frage: „Wo werde ich stehen – im System?“
HNA-Artikel vom 8.5.2024
Nach der eindrücklichen Inszenierung des Kurses unter der Leitung von M. Joao Ventura, die geschickt inszeniert und überragend gespielt von den Schülerinnen und Schülern des Kurses Position gegen Rechtspopulismus in Deutschland bezog und sehr klar aufzeigte, was passieren würde, wenn man den Zielen mancher rechtsextremen Forderungen folgen würde, sowie der ideenreichen Produktion unter der Leitung von Annabelle Weyer, die Elemente des Tanztheaters sowie des biografischen Theater integrierte und vor allem der Rolle der KI in unserer Zukunft nachging, folgten in zwei Wochen Abstand die Produktionen der Kurse unter der Leitung von Ursula Grüninger (bilingualer Kurs in englischer Sprache) und Ede Müller, die umfassender in der HNA rezensiert wurden:
Künstliche Intelligenz und Zukunft
Jacob-Grimm-Schüler mit Doppelinszenierung im UK14
VON STEVE KUBERCZYK-STEIN
Kassel – KI – Fluch oder Segen? Und wie sieht es in diesem Zusammenhang mit unserer Zukunft aus? Wie passen fiktive Welten, in denen Freiheit, Freude und Gewaltlosigkeit herrschen, dazu? Fragen, die nicht geklärt werden können. Wohl aber können Aspekte aufgegriffen und dargestellt werden. Zwei Kurse 12 Darstellendes Spiel (DS) der Jacob-Grimm-Schule haben sich diesen Themenkreis ausgesucht und zwei Inszenierungen auf die Beine gestellt, die großartig zwischen abstrakter, konträrer und realer Spielweise pendelten. Das UK 14 war am Donnerstag bis auf den letzten Platz besetzt.
Zum Auftakt die bilinguale DS-Gruppe von Ursula Grüninger – mit einem Fragenkatalog, der aufhorchen ließ, zwischen Sinn und Sein, Gegenwart und Zukunft pendelte. „Was macht mein Leben aus? Was ist Lebensqualität? Sind wir frei in unserem Tun?“ Das Fazit klingt nach Angst: „Sind wir Ameisen in einer vorbestimmten Welt?“ Die Stricke um die Körper der Darsteller fesselten schon zu Beginn und wurden am Schluss wieder zu einem Symbol.
Um vermenschlichte KI und fiktive Gesellschaftsordnungen drehte sich der zweite Kurs unter der Leitung von Ede Müller. Mal wird KI abgewählt, mal gefeiert. Schließlich wird im familiären Rah- men über Pantopia diskutiert – die Vision einer Gesellschaft, in der Frieden und Gewaltlosigkeit herrschen. Ein Phänomen wird in Szene gesetzt. Gerade das friedliche Pantopia weckt die Lust auf Gewalt. Donnernder Schlussapplaus für die mit Hingabe spielenden Schüler und diese eindringlichen Inszenierungen. Zuvor der einzig richtige Appell: „Ob Zukunft oder KI – es kommt darauf an, was wir daraus machen.“
HNA-Artikel vom 25.5.2024
Zwischentexte und Fotos: Annabelle Weyer/Meike Bachmann